Erste sichert als Aufsteiger die Landesliga

Erste sichert als Aufsteiger die Landesliga

03.06.2024

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Unsere Erste hat den Klassenerhalt in der Landesliga nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga als eines der jüngsten und unerfahrensten Teams der Liga geschafft. Trotz vieler Widrigkeiten gelang dem Trainerteam ein kleines Wunder, mit dem nicht Viele gerechnet haben. Wir sprachen mit Trainer Olaf Rehmann und Kurt Nauroschat aus der sportlichen Leitung über die Spielzeit und wagen einen Ausblick auf die neue Saison. Das Interview führte Frank Wälscher.

Klassenerhalt geschafft. Glückwunsch! Wie groß ist der Stein, der Euch vom Herzen fällt?

Kurt Nauroschat: „Riesengroß. Nach der Winterpause, bedingt durch die Neuzugänge, wurde die Zuversicht verstärkt, den Klassenerhalt zu schaffen. Wie die junge Truppe sich nach dem enttäuschenden Spiel gegen Frohnhausen immer stabiler zeigte, war in dieser Form erstaunlich.“

Olaf Rehmann: „Tatsächlich ist das Frohnhausenspiel ein Tiefpunkt gewesen, Kurt hat es ja gerade schon angesprochen. Dennoch war ich auch zu diesem Zeitpunkt der Überzeugung, dass wir es schaffen werden. Denn wir standen nach der Hinrunde über dem Strich und hatten eben zu Beginn sehr schwerer Spiele. Aber auch das gehört zu Wahrheit dazu, es war sehr anstrengend, weil auf einmal Mannschaften in Spielen gepunktet hatten, mit denen man nicht gerechnet hatte und der Druck auf unsere Spiele immer größer wurde. Von daher war die Erleichterung tatsächlich auch bei mir sehr groß, auch wenn ich immer an die Qualität in der Mannschaft geglaubt habe.“

 

Nach Corona wurden aus den drei Landesligagruppen wieder zwei. Nur die besten Teams kamen dort rein. Das bedingte ja auch eine Aufstockung der Mannschaften, die am Ende absteigen müssen. 25 % der Teams mussten runter. Trotzdem ist die SGS die Spielzeit mit einer der jüngsten Mannschaften angegangen. Würdet Ihr im Nachhinein sagen, dass es das Risiko wert war?

Kurt Nauroschat: „Unbedingt. Allen Beteiligten war klar, dass der Faktor Zeit ein großes Faustpfand war. Auch die Neuzugänge waren jung, brachten aber Landesligaerfahrung mit. Gut, dass der Verein - mit seinen Gremien- diese Verpflichtungen möglich gemacht hat.“

Olaf Rehmann: „Ehrlicherweise war der Weg relativ alternativlos. Wenn wir Spieler mit Landesligaerfahrung verpflichtet hätten, die uns eine gewisse Erfolgsgarantie gegeben hätten, hätte wir uns finanziell übernehmen müssen. Das ist der eine Aspekt. Der zweite ist, dass ich von Anfang an gesagt habe, dass die Spieler, die den Aufstieg geschafft haben, auch das Recht haben sollen sich in der höheren Liga zu zeigen. Dass das mit einem Risiko verbunden ist, war mir klar. Umso schöner, dass es am Ende geklappt hat. Und auch hier hat Kurt Recht, die Ergänzungen im Kader zur Winterpause waren nötig um auf die vielen Ausfälle zu reagieren, ansonsten wäre es schwer geworden.“

Hand auf’s Herz. Habt Ihr vor der Saison damit gerechnet, so arrivierte Vereine wie Sterkrade-Nord (Rückzug), Hönnepel-Niedermörmter, Frohnhausen, FSV Duisburg, Steele und Bergburg-Hau hinter Euch lassen zu können? Da sind ja auch ehemalige Oberligisten dabei...

Kurt Nauroschat: „Bekannte Namen, die im fortgeschrittenen Fussballeralter ihre Karriere ausklingen lassen, garantieren nicht unbedingt den Erfolg. Unsere Mannschaft kennt sich zum Teil seit Jahren und ist ein Beispiel dafür, dass gute Jugendarbeit sich auszahlt.“

Olaf Rehmann: „Ehrlich gesagt habe ich ein schlechtes Namensgedächtnis und beschäftige mich in der Regel vor allen mit den Spielern, die ich selber trainiere. Ob ein Verein mal Oberliga gespielt hat oder nicht, sagt ja nichts über die aktuelle Qualität aus. Das gleiche gilt für einen Spieler. Von daher war für mich nicht wirklich klar, welche Vereine am Ende wo stehen werden. Wichtig war für mich nur, dass wir nicht unter den Absteigern sein werden. Aber ich glaube, die Liga war dieses Jahr sehr stark und einige Vereine hatten ganz andere Ziele als es die Tabelle am Ende darstellt. Von daher, nein, ich hätte wohl nicht damit gerechnet über einigen der genannten Vereine zu stehen.

Die Saison war ja wie eine Achterbahnfahrt. Gute Spiele wechselten sich mit schlechten ab. Volle Kader mit komplett leeren. Gab es zwischendurch mal Zweifel an dem Konzept und damit am Klassenerhalt?

Kurt Nauroschat: „Nur kurz. Nach dem Spiel gegen Frohnhausen kam man mal ins Grübeln. Ich persönlich glaube jedoch, dass dieses Spiel ein Weckruf war. Vieles wurde auf den Prüfstand gestellt. Das Trainerteam zog die richtigen Schlüsse, wurde nie hektisch und die Mannschaft zog mit. Platz 4 in der Rückrundentabelle sagt alles.“

Olaf Rehmann: „Es hätte auch schiefgehen können. Das muss man ehrlicherweise sagen. Wir hatten großes Verletzungspech, aber es hätte auch hier noch schlimmer kommen können. Was ich unterschätzt habe, ist die höhere Intensität und die damit deutlich gestiegenen Ausfallzeiten meiner Spieler. Das hätte uns das Genick brechen können. Wenn wir alle dabeihatten, waren wir spielerisch in allen Spielen auf der Höhe, was nicht heißt, dass wir dann auch die Spiele gewonnen hatten. Als wir dann nicht mehr alle dabeihatten, mussten wir uns anpassen, schauen, welche Möglichkeiten wir an diesem Tag hatten, und eben Kompromisse eingehen. Dies ist uns gut gelungen. Aber wie gesagt, es hätte auch schiefgehen können. Da muss man ehrlich sein.“

 

Blicken wir nach vorne. Die SGS wird auch in der Spielzeit 2024/2025 in der Landesliga vertreten sein. Bleibt Ihr dabei, auch weiterhin auf junge, hungrige und entwicklungsfähige Spieler zu setzen oder holt Ihr Erfahrung mit dazu? Man sagt ja gemeinhin, dass das zweite Jahr immer deutlich schwerer ist als das erste...

Kurt Nauroschat: „Die Neuzugänge, die bereits fix sind, sprechen eine deutliche Sprache. Alle sind jung und entwicklungsfähig. Allerdings brauchen wir mehr körperliche Präsenz. Dies war dem Trainerteam wichtig. Das konnten wir erfüllen. In der nächsten Saison werden wir sicher von keinem Gegner mehr unterschätzt. Das hat die Mannschaft mit ihrem couragierten Auftreten erreicht. Allerdings ist unserer Mannschaft die Liga auch nicht mehr fremd. Ein guter Start und weniger verletzungsbedingte Ausfälle helfen natürlich dabei, uns in der Klasse zu etablieren. Kleinere Rückschläge werden nicht ausbleiben, können aber mit der gewonnenen Erfahrung aufgefangen werden.“

Olaf Rehmann: „Wie ich eingangs schon sagte, der Weg ist alternativlos. Es hat sich aber etwas verändert in der Wahrnehmung der Spieler auf uns. Wir sind für viele junge Spieler „Sehnsuchtsort“ geworden. Dies hat verschiedene Gründe: Zum einen sind Viele beeindruckt, wie wir Fußball spielen und das auch im Abstiegskampf. Zum anderen schildern viele Spieler, dass sie den Umgangston innerhalb der Mannschaft, inklusive Trainerteam mit den Spielern, sehr schätzen. Dies hat zur Folge, dass ich so viele Anfragen für Probetrainingseinheiten hatte wie noch nie und leider auch vielen jungen und talentierten Spielern sagen musste, dass wir mit der Kaderplanung durch sind. Dieser Situation stellen wir uns aber lieber, als keine Optionen in der Kaderplanung zu haben. Ich kann allen Anhängern der SGS versprechen, dass wir nächstes Jahr eine qualitativ gute Mannschaft haben werden, aber ich bitte um etwas Geduld. Einige Abgänge sind nur sehr schwer zu kompensieren und man darf den jungen Spielern die Bürde des Vergleiches nicht auferlegen. Das Vakuum, was vor allen in der Führung der Mannschaft auf dem Platz liegen wird, kann nicht nur von Einem gefüllt werden können. Hier werden verschiedene Spieler in diese Rolle hineinwachsen müssen. Ich freue mich aber auf die neue Saison und den neuen Kader und bin optimistisch, dass wir guten Landesligafußball zeigen können.“

Herzlichen Dank Euch Beiden für das tolle Gespräch. Auch wir aus der Redaktion gratulieren zu den tollen Erfolgen in dieser Saison und wünschen Euch für die neue Spielzeit viel Erfolg!

Foto: Marc Pastoors

Mit freundlicher Unterstützung vom Haus Gimken

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