Bob (Buba Ceesay) ist weg. Nach Berlin. So weit. Ein neues Lebenskapitel aufschlagen. Wir gönnen es ihm. Auch wenn ein großer Teil in uns eher traurig ist, dass dieses lebensfrohe Energiebündel nicht mehr da sein soll. Nicht mehr da ist. Er hinterlässt eine Fangemeinde, die ebenso groß ist wie die Lücke.
Was waren wir geschockt, als wir im Winter von seiner schweren Erkrankung erfuhren. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Aber es war. Für viele Menschen ist das das Ende. Aber Bob ist nicht viele Menschen. Bob ist Bob. Einzigartig. Eigenartig. Besonders. Bob passt in keine Schublade. Er ist das, was man hinlänglich einen Typen nennt. Für seine engste Umgebung selten einfach.
Er rappelte sich wieder auf und zeigte der bösen Krankheit den Zeigefinger: Mit mir machst Du das nicht! Er ist stark. Er lacht nach außen hin alles weg. Und er kam zurück. Wieder auf dem Platz, wieder bei seinem Team. Bei seinem Trainer Olaf Rehmann, der auf ihn baute, der ihn aufbaute, der ihm vertraute.
Und der ebenso traurig ist: „Mit Bob verlässt uns ein besonderer Spieler, den ich aus verschiedenen Gründen sehr schätze und ungerne nach Berlin ziehen lasse. In meiner ersten Saison als Trainer war Bob einer der wichtigsten Spieler und Garant für unsere übertragende Hinrunde im Ausstiegsjahr. Seine körperliche Robustheit, gepaart mit seinem Zug zum Tor und seiner guten Technik hat ihn für seine Gegenspieler zu einer riesigen Aufgabe gemacht.
Seine Erkrankung im Winter und sein Ausfall in der kompletten Rückrunde hat uns schwer getroffen. Die gesamte Mannschaft hat Anteil an seinem Heilungsprozess genommen und wir haben uns immer gefreut, wenn Bob von positiven Entwicklungen berichten konnte, bis hin zu seinen ersten Versuchen wieder zurück auf den Fußball Platz zu kommen.
Sein persönlicher Kampf um seine Gesundheit ist von ihm genauso zielstrebig geführt worden, wie der Weg zum gegnerischen Tor. Am meisten werde ich aber die Fröhlichkeit und das Grinsen von Bob vermissen. Ich wünsche ihm für seine Zukunft in Berlin nur das Beste und hoffe, ihn regelmäßig als Besucher an der Adelhütte begrüßen zu dürfen.
Auch für Bob selber war die Entscheidung keine leichte: „Ich kann nur sagen, dass ich das Team mit einem weinenden und lachenden Auge verlasse. Es ist die erste Mannschaft, bei der ich mich wirklich wie ein vollwertiges Mitglied gefühlt habe seitdem ich in Deutschland Fußball spiele. Dieses tolle familiäre Klima habe ich sehr genossen. Ich bin sehr dankbar für die vergangenen Jahre bei Euch.“
Mensch Bob, Berlin ist zwar weit weg und eine große Stadt. Aber vielleicht brauchen Hertha oder Union noch einen guten Stürmer. Mach Deinen Weg und lass Dich mal wieder an der Ardelhütte blicken. Du bist uns zu jeder Zeit herzlich willkommen.
Foto: Marc Pastoors
Mit freundlicher Unterstützung vom Haus Gimken